GEO, SEO & PR: So machst Du Deine B2B-Inhalte fit für die KI-Suche
Jennifer Köhler, 05. November 2025
Macht GEO SEO obsolet? Und kann PR Dein Ranking retten? Fakt ist: Generative Engine Optimization (GEO) verändert die Spielregeln im B2B-Content-Marketing. Das bedeutet, dass klassische SEO-Strategien allein nicht mehr ausreichen, will man von Fachentscheidern gefunden und gesehen werden. Die gute Nachricht: So viel musst Du gar nicht verändern. Die noch bessere Nachricht: Mit Pressearbeit kannst Du Deine Sichtbarkeit in KI-Suchen entscheidend stärken.

Unser Blogbeitrag beantwortet folgende Fragen:
GEO statt SEO: Was passiert da gerade?
Willkommen im neuen Such-Zeitalter: SEO ist totgesagt, die Optimierung von Content für KI-Suchsysteme ist der heilige Gral für die Sichtbarkeit. Was vielerorts als radikale Zäsur verkauft wird, ist in Wirklichkeit eine Transformation: GEO baut auf SEO auf – und hebelt es nicht etwa aus.
Fakt ist: Mit Google AI Overview, ChatGPT und anderen KI-Systemen verändert sich die Art und Weise, wie Menschen Informationen suchen und aufnehmen. Aber auch deren Erwartungen an Content wandeln sich – und damit die Anforderungen an Dein B2B-Marketing.
- Früher: Suchbegriff oder -phrase in Google eintippen, Snippets durchklicken, Website-Inhalte prüfen, Informationen selbst zusammensetzen.
- Heute: Nutzer:innen stellen komplexe Fragen – und erhalten direkt eine KI-generierte Antwort.
Kein Wunder also, dass sogenannte Zero-Klick-Suchen zunehmen. Für immer mehr Suchintentionen – insbesondere informationelle Suchanfragen wie „Was ist…?“ oder „Wie mache ich…?“ – finden Nutzer die Antwort sofort, ohne auch nur einen Klick zu tätigen.

Wie man sieht: Schnelle Antworten werden bevorzugt. In Deutschland erscheinen aber beispielsweise die AI Overviews (siehe Bild) nur bei gut einem Viertel der Suchanfragen, so eine Studie von SE Ranking aus dem Mai 2025. Die Tendenz ist jedoch steigend! Laut der genannten Studie gilt außerdem: Je länger die Suchanfrage formuliert ist, desto eher erscheint ein AI Overview: Bei sechs oder mehr Wörtern sind für über 35 Prozent der Suchanfragen AI Overviews vorhanden.
Google AI Overviews, ChatGPT & Co. kombinieren Sprachverständnis mit aktuellen Suchergebnissen. Sie greifen auf vielfältige Quellen zurück – und zitieren nur, was klar strukturiert, kontextreich und vertrauenswürdig ist. Dabei gelten jetzt neue Kriterien: Es zählen nicht mehr nur Website-Aufbau, Ladezeit, Ranking und Keywords (etc.), sondern Marken-Reputation, inhaltliche Tiefe und mediale Erwähnungen. Gefragt ist ein strategisches Content-Marketing, ein Zusammenspiel aus strukturierter Inhaltserstellung, technischer Optimierung und – was viele überrascht – professioneller Pressearbeit.
Für Dich heißt das: Auch ein Top-Ranking in den klassischen Suchmaschinenergebnissen (SERPs) garantiert keine Sichtbarkeit in den KI-Antworten mehr. „GEO statt SEO“ erweitert also das Spielfeld – und verändert die Spielregeln.

Wer in den Quellen von ChatGPT auftauchen will (siehe Bild), braucht heute mehr als reine Suchmaschinenoptimierung. Auf welche Unterschiede Du achten musst, verraten wir Dir im Folgenden.
GEO vs. SEO – die Unterschiede auf einen Blick
GEO und SEO verfolgen unterschiedliche Ziele – aber sie schließen sich nicht aus. GEO erweitert SEO um die Dimension der KI-Sichtbarkeit. Die folgende Übersicht zeigt, worauf es jeweils ankommt:
| Kriterium | SEO – klassische Suchmaschinenoptimierung | GEO – Generative Engine Optimization |
| Ziel | Gute Platzierung in den organischen Suchergebnissen (SERPs), z. B. bei Google | Sichtbarkeit in generativen KI-Antworten (z. B. Google AI Overviews, ChatGPT, Perplexity), idealerweise mit Quellenverweis |
| Fokus bei der Texterstellung | Keyword-Optimierung, Meta-Daten, Backlinks, technische SEO | Struktur, semantischer Kontext, Zitierfähigkeit, Autorenschaft, klare Beantwortung von Nutzerfragen |
| Inhalte & Formate | Landingpages, Blogartikel, Produktseiten | Quellenfähige Inhalte, strukturierte Daten, zitierbare Textbausteine, FAQ-Boxen, journalistisch geprägte Formate |
| Bewertungskriterien | Keyworddichte, technische Crawlbarkeit, interne Verlinkung, Meta-Beschreibungen | Verständlichkeit, Aktualität, thematische Relevanz, Medienresonanz (z. B. durch Presseveröffentlichungen), E-E-A-T-Signale |
| Erfolgsmessung | Rankings (z. B. Position in Google), Klickrate (CTR), Traffic, Verweildauer | Sichtbarkeit in AI Overviews, Häufigkeit von Erwähnungen durch KI-Systeme, Referral-Traffic aus KI-Plattformen, Erwähnungen in promptbasierten Antworten |
GEO & SEO: Die neuen Spielregeln
Mit der Verschmelzung von klassischer Suchmaschinenoptimierung (SEO) und generativer KI-Suchoptimierung (GEO) entstehen neue Anforderungen an Inhalte im B2B-Marketing. Wer künftig in KI-Antworten auftauchen will, muss teilweise umdenken. Aber nicht alles, was in Sachen SEO-Texte bisher auf dem Plan stand, ist jetzt obsolet.
1. Glaubwürdigkeit der Inhalte
Zentral bleiben die bekannten E-E-A-T-Kriterien: Experience (Erfahrung), Expertise, Authoritativeness (Autorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit). Diese Vertrauenssignale zählen sowohl für Suchmaschinen wie Google als auch für KI-Systeme wie ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews. Inhalte mit klarer Autorenschaft, nachweisbarer Fachkompetenz und erkennbarem Mehrwert haben deutlich bessere Chancen, von KI als zitierwürdig eingestuft zu werden.
2. Strukturelle Aufbereitung
Zusätzlich rückt die technische Struktur stärker in den Fokus: strukturierte Daten – etwa entsprechend dem Schema.org-Standard, einer gemeinsamen Sprache für Suchmaschinen – helfen Maschinen, Inhalte eindeutig zuzuordnen. Sie sind damit ein zentrales Element für GEO und AEO (Answer Engine Optimization), vor allem in Hinblick auf Featured Snippets oder AI Overviews.
3. Mehr Kontext als Keywords
Auch die redaktionelle Gestaltung von Inhalten verändert sich. Klassisches Keyword Stuffing (übermäßige Keyword-Wiederholung) ist längst nicht mehr zielführend. Weil GEO auch SEO verändert, gilt einmal mehr: Je kontextreicher, semantisch strukturierter und klarer formuliert ein Text ist, desto besser kann ein KI-System ihn interpretieren und verarbeiten. Ziel ist nicht, der KI Informationen zu entlocken – sondern sie mit validem, verwertbarem Content zu versorgen.
| Was SEO weiterhin leisten muss | Was GEO zusätzlich verlangt |
| Trotz GEO bleibt SEO relevant. Diese bewährten Grundlagen gelten weiterhin: | KI-Systeme verarbeiten Inhalte anders als klassische Suchmaschinen. Für GEO besonders wichtig: |
| E-E-A-T-Kriterien: Inhalte sollten glaubwürdig, fundiert und von vertrauenswürdigen Quellen oder Autoren stammen. | Kontextuelle Tiefe statt Keywords: Inhalte müssen Zusammenhänge erklären und angrenzende Themen mit einbeziehen. |
| Strukturierte Daten: Der Einsatz von Schema.org-Markups wie FAQPage, Article oder HowTo erleichtert die Indexierung. | Zitierfähigkeit statt Werbefloskeln: Es gilt, den Autor klar zu benennen, Studien und Quellen einzubauen, Aussagen belegbar zu machen. |
| Ladegeschwindigkeit & Usability: Technisch saubere und benutzerfreundliche Seiten werden bevorzugt. | Struktur & Dialogfähigkeit: Inhalte sind am besten wie ein Gespräch aufbereitet – mit Zwischenüberschriften, FAQs und klaren Aussagen. |
| Optimierung für mobile Endgeräte: Responsives Design ist Pflicht. | Semantische Klarheit: Begriffe sollten eindeutig, konsistent und maschinenlesbar sein. |
| Content-Tiefe & Qualität: Inhalte müssen echten Mehrwert bieten und dürfen nicht oberflächlich oder redundant sein. | Externe Referenzen: Sichtbarkeit in Fachmedien, Wikipedia oder Diskussionsplattformen erhöht die Chance, in KI-Antworten erwähnt zu werden. |
Doch vieles, was GEO erfordert, war bei SEO ohnehin bereits vonnöten. Und wer stets den Leser und die Leserin im Fokus hat, bereitet seine Inhalte auch für intelligente Systeme meistens schon richtig gut auf.
4. Das Problem der Messbarkeit
Laut der genannten Search-Engine-Land-Umfrage ist die KI-Sichtbarkeit für über 90 % der SEO-Führungskräfte ein relevantes Thema, allerdings geben auch 62 % von ihnen an, dass sie damit weniger als fünf Prozent ihrer Umsätze über KI-Antworten generieren. Die Frage nach der Messbarkeit ist dabei ein großes Thema, da Unklarheit über die Attribution herrscht und zudem KI-Antworten von Modell zu Modell stark schwanken. Hier zeigt sich, dass die Anforderungen an Transparenz und Ergebnisse höher sind, als die Realität diese erfüllen kann.
Daher bleiben die neuen Spielregeln ein dynamisches Umfeld für alle SEO-/SEA-Manager und Content-Marketer. Hier gilt es, verschiedene Wege auszuprobieren und zu beobachten, wie sich die Regeln verändern und welche Auswirkungen dies im Speziellen mit sich bringt.
Mini-Checkliste: Ist Dein Content GEO-ready?
Damit Du den GEO-Reifegrad Deiner Inhalte schnell einschätzen kannst, hilft Dir unsere Mini-Checkliste, bei der Du auch ChatGPT in Deinem Content-Marketing einsetzen kannst:
Wichtig: GEO-ready ist kein binärer Zustand. Aber je mehr dieser Kriterien Du erfüllst, desto höher die Chance, dass Deine Inhalte nicht nur gefunden, sondern auch in KI-Antworten zitiert werden. Schreibe so, dass Maschinen aus Deinen Inhalten Antworten auf relevante Fragen bauen können.
Pressearbeit im GEO-SEO-Umfeld: Deine KI-Sichtbarkeit beginnt im Newsroom
In einer Welt, in der Google AI Overviews, ChatGPT und Co. zunehmend den ersten Kontaktpunkt zwischen Unternehmen und Zielgruppen darstellen, wird Pressearbeit zu einem strategischen Hebel für KI-Sichtbarkeit. GEO ist nicht nur eine Frage von Struktur und Semantik – es ist auch eine Frage des Vertrauens. Und genau hier kommt PR ins Spiel. Denn was in renommierten Medien veröffentlicht wird, hat Gewicht. Redaktionelle Erwähnungen in Fachmagazinen zählen für KI-Systeme wie Google AI Overview oder Perplexity als besonders glaubwürdige Quellen.
Top-Quellen: Wikipedia, YouTube & die Presse
Ein aktueller Vergleich von 78,6 Millionen Suchvorgängen aus dem Juni 2025 zeigt deutlich, wie unterschiedlich KI-Systeme Quellen auswählen. Laut Analyse des Tools „Brand Radar“ von ahrefs wird Wikipedia am häufigsten zitiert – mit 16,3 % bei ChatGPT, 12,5 % bei Perplexity und 8,4 % bei Google AI Overviews. Dennoch setzen die Systeme unterschiedliche Schwerpunkte: YouTube dominiert bei Perplexity (16,1 %) und Google AI (9,5 %), fehlt aber fast vollständig bei ChatGPT. Letzteres bevorzugt klassische News-Portale wie Reuters, Apple News oder AS.com. Google AI hingegen bezieht verstärkt Nutzerplattformen wie Reddit und Quora ein – also Content mit hoher Interaktions- und Reputationsrate.
Warum Pressearbeit der Schlüssel ist
Wer sichtbar bleiben will, muss dort präsent sein, wo das jeweilige System seine Informationen bezieht – sei es auf Wikipedia, in Newsportalen oder auf Fachplattformen. Entscheidend ist dabei nicht nur die Häufigkeit von Erwähnungen, sondern auch die potenzielle Sichtbarkeit (Impression Share), die mit stark frequentierten Quellen verbunden ist. KI liebt vertrauenswürdige Quellen – und Pressearbeit liefert sie. Während SEO primär auf die eigene Website fokussiert ist, zielt PR auf externe Referenzpunkte ab. Diese Referenzen schaffen die notwendige Reputation für die Marke, um von KI-Systemen als zitierfähig eingestuft zu werden. Eine fundierte PR-Strategie ist mehr als ein Add-on, sie ist essenzieller Bestandteil der GEO-Logik.
Hinzu kommt: Sichtbarkeit entsteht durch Qualität, nicht durch Masse. Thought Leadership spielt dabei eine zentrale Rolle. Wer Themen setzt, statt ihnen hinterherzulaufen, wer eigene Studien durchführt, fundierte Meinungsbeiträge verfasst oder Branchenanalysen liefert, wird als Autorität wahrgenommen – von Menschen wie von Maschinen.
Doch wie gelingt die Verbindung von PR, SEO und GEO? Die Antwort lautet: in kampagnenfähigen Content-Assets. Ein und dieselbe Story kann heute gleichzeitig:
- als Pressemitteilung erscheinen,
- in einem Blogartikel vertieft sein,
- als LinkedIn-Beitrag zu Diskussionen anregen,
- in einer Landingpage ranken,
- als E-Mail-Newsletter an bestehende B2B-Kontakte ausgespielt werden
- und durch strukturierte Daten in KI-Ergebnissen landen.
Was Du brauchst, ist eine strategische Orchestrierung: Themen, die sowohl für Leser:innen als auch für Suchmaschinen und KI-Modelle relevant sind, entfalten ihre volle Wirkung erst dann, wenn sie in mehreren Formaten, Kanälen und Kontexten präsent sind. Pressearbeit ist damit nicht mehr nur ein Mittel zur Imagepflege – sie wird zur Voraussetzung für Sichtbarkeit in einer KI-dominierten Such-Welt.
Fazit: GEO, SEO & PR als strategische Symbiose
KI verändert die Sichtbarkeit im Netz – das ist die Realität, kein bloßer Hype. Klassische SEO bleibt ein Muss, reicht aber allein nicht länger aus. Wer künftig in generativen KI-Antworten auftauchen will, braucht Inhalte, die nicht nur gut auffindbar sind, sondern auch zitiert, verstanden und verwendet werden.
GEO bringt genau diese neue Perspektive ins Spiel – und PR liefert den Vertrauensnachweis dafür. Ob als Fachbeitrag, als zitierfähiger Glossartext oder als strategisches Kampagnenelement: Die Verbindung aus Content, SEO, Pressearbeit und KI-Strategie entscheidet darüber, ob Dein Unternehmen sichtbar bleibt oder unsichtbar wird. Deshalb gilt: Nutze GEO als Einladung, Dein Content-Ökosystem zukunftsfähig auszurichten. Insbesondere B2B-Marketer aus IT, Technologie oder Industrie sind gefragt, Inhalte ganzheitlich anzugehen – über Website-Rankings hinaus.
FAQ: Was B2B-Unternehmen jetzt über GEO, SEO & KI-Sichtbarkeit wissen müssen
GEO optimiert Inhalte nicht für Rankings, sondern für Sichtbarkeit in KI-generierten Antworten (z. B. ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews). Statt Keywords stehen semantischer Kontext, Zitierfähigkeit, Vertrauen und Struktur im Vordergrund.
SEO bleibt essenziell – z. B. für Crawlbarkeit, Struktur, Pagespeed und UX. Aber: Wer nicht zusätzlich in Reputation, PR und KI-taugliche Inhalte investiert, wird mittelfristig nicht mehr in AI Overviews oder Chatbots sichtbar sein.
Beginne pragmatisch: Ergänze vorhandene Seiten um FAQs, Autorenprofile und Quellen. Nutze bestehende Fachbeiträge für strukturierte Snippets. Und setze gezielt auf PR, um externe Erwähnungen aufzubauen. Nutze z. B. bestehende Fachartikel und wandele diese mithilfe strukturierter Daten in KI-lesbare Formate um.
Erklärende, tiefgründige Inhalte mit Branchenbezug – etwa Glossare, Ratgeber, Case Studies, Whitepaper, Produktvergleiche oder Pressemitteilungen. Wichtig: Sie müssen maschinenlesbar, modular und zitierfähig sein.
Noch gibt es keine zu 100 Prozent automatisierte Lösung. Tools wie Brand Radar, SISTRIX oder SEMrush erfassen erste Signale, die zur Bewertung der Auffindbarkeit in klassischen und KI-Suchen beitragen. Manuelle Tests über ChatGPT, Google AI oder Perplexity zeigen, ob Du als Quelle genannt wirst.
Denke in Kampagnen statt in Silos. Eine starke Story kann als Fachartikel, PR-Interview, Blogbeitrag und Landingpage erscheinen – angereichert mit strukturierten Daten und interner Verlinkung. So erreichst Du Sichtbarkeit auf allen Ebenen.
Wenn GEO sauber umgesetzt ist, verbessert sich die Sichtbarkeit in den Recherchephasen – ideal, wenn Du gezielt Leads aus dem Upper Funnel gewinnen möchtest.

