Was tun bei einer Schreibblockade?

Jessica Baum, 21.08.2018

Ja, zugegeben: Auch ich bin dann und wann von einer Schreibblockade betroffen. Doch dieses Schicksal ereilt nicht nur uns Redakteure, für die das Verfassen von Texten zum Alltag gehört. Auch Studenten, Schüler, Redner, Blogger, Dichter und viele andere können ihr nicht entkommen: Der typischen Angst vor dem leeren Blatt, dem zermürbenden Ringen um die richtigen Worte, dem eigenen Anspruch, die Gedanken so niederzuschreiben, dass sie Kunden, Dozenten, Lehrer, Leser oder Zuhörer ansprechen und zufriedenstellen. Doch wo kommt diese Angst eigentlich her? Und welche Methoden gibt es, um sie zu überwinden?

Schreibblockade: Das können Sie tun
Schreibblockade: Das können Sie tun

Falls Sie beruflich mit der geschriebenen Sprache zu tun haben, kennen Sie das Problem wahrscheinlich: Sie starren auf das weiße Blatt (oder das leere Dokument am Bildschirm) und wissen einfach nicht, wie Sie die richtigen Worte finden sollen. Nicht nur Redakteure und Journalisten haben damit gelegentlich ihre liebe Not, sondern auch Studenten und selbst Schüler sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Gedanken sinnvoll zu Papier zu bringen. Gelingt das nicht, spricht man von akuter Schreibblockade, einer typischen Texter-„Krankheit“, die natürlich insbesondere dann auftritt, wenn man sie absolut nicht gebrauchen kann.

Woher kommt eigentlich die Schreibblockade?

Die Schreibblockade versinnbildlicht sich in der typischen Angst vor dem leeren Blatt. Genau genommen ist sie nichts anderes als die Angst davor, zu versagen. Schließlich will jeder Redakteur einen möglichst perfekten Text abliefern, um Kunden und Leser zufriedenzustellen. Doch genau dieser Druck führt zur Schreibhemmung. Mit der Angst gehen oftmals negative Erfahrungen einher, etwa wenn ein Schüler eine schlechte Note für seinen letzten Aufsatz erhalten hat oder – wie in unserem Fall – wenn dem Kunden der erste Textentwurf nicht gefallen hat.

Zeitdruck kann die Schreibblockade lösen

Viele behaupten von sich selbst, unter Druck am besten zu funktionieren. Das mag zwar etwas seltsam klingen, denn oftmals ist es Druck, der eine Schreibblockade überhaupt erst verursacht. Doch tatsächlich ist Zeitdruck ein wesentlicher Faktor, um eine Schreibblockade zu überwinden, wie eine Studie der Universität von New York in Albany ergeben hat. Im Rahmen der Studie hat man untersucht, wie sich Zeitdruck auf die Probanden ausgewirkt hat: Wer spontan schreiben durfte, war deutlich weniger kreativ als diejenigen, die man permanent drängte – sie waren wesentlich produktiver.

Ist Druck das Allheilmittel gegen eine Schreibblockade?

Nein, bestimmt nicht. Sicherlich kann es unter Umständen von Vorteil sein, sich feste Deadlines zu setzen – insbesondere darum, weil manche zu Vermeidungshaltungen tendieren und lieber die Spülmaschine ausräumen oder sich einen leckeren Espresso zubereiten. Wobei eine kurze Ablenkung oder ein Ortswechsel nicht kontraproduktiv sein müssen, ganz im Gegenteil: Eine Unterbrechung von der eigentlichen Arbeit kann hilfreich sein, um die Ideen neu fließen zu lassen und mit frischem Schwung an den Text heranzugehen.

Die Anti-Schreibblockaden-Tipps unserer Redakteure

Wie aber gehen die Redakteure von Möller Horcher mit einer unwillkommenen Schreibblockade um? Im Folgenden verraten sie ihre wichtigsten Tipps und Tricks.

Thomas, unser Kreativdirektor und bekennender Espressionist:

„Mein bester Tipp ist ganz klar: Einfach loslegen. Getreu dem Motto ‚Appetit kommt mit dem Essen‘, fällt es mir am leichtesten, einen Text zu schreiben, indem ich einfach starte. Dabei sollte man sich zu Beginn gar keine Sorgen darüber machen, dass man womöglich noch nicht tief genug in der Thematik steckt, sondern direkt loslegen. Man nähert sich dem Thema automatisch, indem man anfängt zu schreiben – und sei es nur, dass man irgendetwas schreibt, das mit dem Thema zu tun hat.“

Hannah, unsere Hundeflüsterin im Home Office:

„Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Problem kaum kenne. Von der typischen Angst vor dem leeren Blatt bin ich nicht betroffen, für mich ist das schreiende Weiß eines neuen Word-Dokuments sogar eine Motivation. Was mir manchmal etwas Schwierigkeiten bereitet, ist, eine passende Überschrift zu finden. Die hebe ich mir meistens für den Schluss auf. Wenn mir dann nichts einfällt, lasse ich den Text gerne etwas liegen. Manchmal kommt mir ganz spontan eine gute Idee. Wenn nicht, tüftele ich doch so lange an der Überschrift herum, bis sie mir gefällt (Stichwort: Trial and Error). Mein Geheimtipp, um den Kopf frei zu bekommen: Spazieren gehen. Mit meinem Hund an der frischen Luft kann ich die Gedanken schweifen lassen. In solchen Momenten habe ich oftmals die besten Einfälle.“

Jenny, unsere kreative Wortjongleurin:

„Ich denke, dass Schreibblockaden meist dann entstehen, wenn man unter Druck steht – was nicht selten auch bei uns vorkommt. Daher ist mein wichtigster Tipp: Den Druck nehmen und das Projekt einen Tag – oder zumindest ein paar Stunden – ruhen lassen. Stattdessen kann man vielleicht an einem anderen Text arbeiten, der in dem Moment einfach mehr Spaß macht. Natürlich sitzt dem Redakteur die Deadline trotzdem im Nacken, und er kann nicht unbedingt immer nur das schreiben, worauf er Lust hat. Die Redaktion ist schließlich kein Ponyhof! Aber: Sich zu verbeißen, bringt gar nichts. Wenn man jedoch zwischenzeitlich einen anderen Text erfolgreich fertigstellt, motiviert das, sich dem ursprünglichen Projekt zu widmen. Außerdem finde ich es immer sehr hilfreich, gemeinsam mit den Kollegen zu brainstormen. Auch wenn dabei nicht immer eine neue Idee herausspringt, hatte man für den Moment Abwechslung und Spaß – und was könnte mehr motivieren?“

Ines, die die Vielfältigkeit unserer Themen spannend findet:

„Ich habe eine – vielleicht etwas seltsame – Marotte. Irgendwann habe ich es mir angewöhnt, einen Text nicht direkt am Computer zu verfassen. Stattdessen bevorzuge ich zunächst das handschriftliche Schreiben. Dafür sammele ich alle wichtigen Informationen auf dem Computer, drucke sie aus und markiere alle Stellen, die ich später auf jeden Fall im Text verwenden möchte, mit einem Textmarker. Bereits behandelte Themen hake ich entsprechend ab. Die ersten Stichpunkte schreibe ich per Hand, um sie später auf dem Computer zu vervollständigen. Manchmal hilft mir übrigens auch ein Ortswechsel – mit Klemmbrett gewappnet, habe ich mich zum Beispiel schon mal in unsere Küche gesetzt, um auf neue Gedanken zu kommen. Das hat tatsächlich geklappt.“

Zum Abschluss möchte ich meinen Tipp gegen Schreibblockaden erläutern: Auch ich kenne das Thema Schreibblockade sehr gut. Dabei gehe ich ähnlich wie meine Kollegen vor, wenn ich mit einem Text nicht weiterkomme: Ich lege ihn zur Seite und versuche es in ein paar Stunden oder am nächsten Tag einfach noch einmal. Was ich auch empfehlen kann, ist, nicht gleich von Beginn an zu versuchen, die perfekte Formulierung zu finden, sondern die Gedanken zunächst auf Papier zu bringen und den sprachlichen Feinschliff auf später zu verschieben. Fast jeder gute Redakteur behauptet von sich selbst: „I’m a bad author, but I’m a good editor!“ Mein größter Tipp ist daher, den inneren Kritiker verstummen zu lassen und einfach drauf loszuschreiben. Und wenn es mit der perfekten Formulierung doch mal nicht klappen sollte, helfen die Redaktionskollegen gerne weiter.

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